Die Schweizer Armee ist auf Ebene der Bundesverwaltung der größte Arbeitgeber und ermöglicht Soldatinnen und Soldaten, aber auch zivilen Angestellten eine Vielzahl interessanter und fordernder Karrieren.
Der Wehrdienst ist grundsätzlich verpflichtend für alle Staatsbürger. Um jedoch eine spezialisierte Ausbildung bei der Schweizer Armee antreten zu können, müssen sich die angehenden Rekrutinnen und Rekruten Auswahlverfahren und Eignungstests stellen. So können Sie anschließend in den Dienst als Berufsunteroffizier oder Berufsunteroffizier starten.
Wir stellen die Laufbahnen und Einstellungsvoraussetzungen unterschiedlicher Truppenteile vor. Außerdem beleuchten wir die Inhalte und den Ablauf der Eignungstests für die Schweizer Armee.
Karriere bei der Schweizer Armee: Laufbahnen und Tätigkeiten
Die Möglichkeiten einer Karriere bei der Schweizer Armee sind vielfältig. Je nach persönlichen Voraussetzungen und Interessen können unterschiedliche Bereiche angestrebt werden.
Übrigens: Unser Artikel beleuchtet hauptsächlich die Arbeit und die Karrieremöglichkeit für Berufssoldatinnen und Berufssoldaten, da im Militzdienst andere Voraussetzungen gelten.
Laufbahnen der Schweizer Armee
Die Laufbahnen der Schweizer Armee gliedern sich in die Mannschaftsdienstgrade, die Dienstgrade der Unteroffiziere und die Offiziersdienstgrade. Den unterschiedlichen Laufbahnen kommen zentrale Aufgaben innerhalb der Streitkräfte zu.
Grade der Mannschaft
Wer in die Schweizer Armee eintritt, beginnt seinen Dienst aller Regel nach als Rekrut – der Einstiegsdienstgrad innerhalb der Mannschaften. Im weiteren Verlauf der Karriere werden die Rekrutinnen und Rekruten dann zum Soldat / zur Soldatin ernannt und erhalten ihre jeweilige Zuweisung – etwa als Aufklärer, Infanterist, Grenadier oder Sanitätssoldat.
Grade der Unteroffiziere
Die Grade der Unteroffiziere sind zweigeteilt und werden als Grade der Unteroffiziere und Grade der höheren Unteroffiziere geführt. Dabei kommen den Soldatinnen und Soldaten spezialisierte und herausgehobene Aufgaben zu. Sie dienen beispielsweise als Gruppenführer, stellvertretende Zugführer oder als Klassenlehrer an der Unteroffiziersschule.
Grade der Offiziere
Beginnend mit dem Leutnant befinden sich die Führungskräfte der Schweizer Armee in aller Regel in den Graden der Offiziere. Ob als Berufsoffizier in der Verwendung als Zugführer oder Kompaniekommandant tagen die Offiziere eine besondere Verantwortung und sind zentraler Teil der Funktionssicherheit der Schweizer Armee.
Tätigkeiten innerhalb der Schweizer Armee
Mit über 140.000 aktiven Soldatinnen und Soldaten bieten die Streitkräfte der Schweiz eine Fülle von interessanten und verantwortungsvollen Tätigkeiten. Dabei unterscheiden sich die Karrieremöglichkeiten und Tätigkeiten innerhalb der Armee in den Bereichen der militärischen und zivilen Aufgaben mitunter enorm voneinander.
Besonders herausgehobene Stellungen bieten die zahlreichen spezialisierten Verbände der Streitkräfte – Militärpiloten, Fallschirmaufklärer, Gebirgsspezialisten und Grenadiere sind nur einige dieser Truppengattungen.
Wer eine militärische Karriere als spezialisierter Berufssoldat anstrebt, muss sich bereits vor der Rekrutierung in einer vordienstlichen Ausbildung qualifizieren. Welchen Weg Du gehen musst, um beim Schweizer Militär Teil der Streitkräfte werden kannst, haben wir im nachfolgenden Teil unseres Artikels zusammengefasst.
Vorbereitung auf das Auswahlverfahren bei der Schweizer Armee
Während der allgemeine Wehrdienst verpflichtend für alle männlichen Schweizer ist, gehören für eine Karriere bei den Streitkräften eine umfangreiche Vorbereitung und anspruchsvolle Auswahlverfahren zu den notwendigen Voraussetzungen.
Wir betrachten die vordienstlichen Ausbildungen, die Auswahlverfahren und den Ablauf der Rekrutierung.
Vordienstliche Ausbildung Schweizer Armee
Für besondere dienstliche Tätigkeiten wie die des Militärpiloten oder des Fallschirmaufklärers müssen die angehenden Soldatinnen und Soldaten eine sogenannte Vordienstliche Ausbildung absolvieren.
Diese vermittelt den Interessierten bereits vor der Rekrutierung wichtige Kenntnisse und Fähigkeiten und erhöht die Chancen, bereits während der Rekrutierung der gewünschten Truppengattung zugewiesen zu werden.
Beispiel Militärpilot
Wer sich wünscht, als Pilot bei der Schweizer Armee seinen Dienst zu verrichten, muss bereits vor der Rekrutierung ein Screening und einen ersten Flugkurs beim SPHAIR absolvieren. Hier erfahren die angehenden Pilotinnen und Piloten dann, ob sie für eine Verwendung als Militärpilot / Militärpilotin geeignet sind.
Erst nach Abschluss der Vorausbildung beginnt die militärische Ausbildung bis zum Erreichen der Offizierslaufbahn – und damit der Start der fliegerischen Ausbildung beim Schweizer Militär.
Freiwillige Vordienstliche Ausbildung Schweizer Armee
Während bei manchen Funktionen eine vordienstliche Ausbildung verpflichtend ist, gilt sie für andere Tätigkeitsfelder als empfohlen. Freiwillige vordienstliche Ausbildungen können etwa Bootsschützen, Veterinärsoldaten und Sanitätssoldaten absolvieren. Im Rahmen der freiwilligen vordienstlichen Ausbildung kommen die angehenden Rekrutinnen und Rekruten erstmals in Kontakt zu ihren späteren Tätigkeiten und können bereits jetzt feststellen, ob ihnen die Arbeit im jeweiligen Teilbereich der Streitkräfte wirklich liegt.
Auch werden fachliche Kompetenzen erworben, die ihnen einen Vorteil gegenüber anderen Bewerberinnen und Bewerbern bringt.
Auswahlverfahren und Rekrutierung für die Schweizer Armee
Grundvoraussetzung dafür, beim Schweizer Militär dienen zu dürfen, ist eine überzeugende Leistung während Vorauswahl und Rekrutierung.
Besonders für die Verwendung in spezialisierten Verbänden ist neben der reinen Rekrutierung auch ein zusätzlicher Eignungstest abzulegen.
Eignungstest der Schweizer Armee
Der Eignungstest der unterschiedlichen Verbände unterscheidet sich je nach angestrebtem Karriereziel. Häufige Bestandteile dieser Testverfahren sind medizinische Untersuchungen, Sporttest, psychologische Abklärung und die Personensicherheitsüberprüfung.
Sporttest der Schweizer Armee
Der Militärdienst ist mit körperlicher Belastung verbunden. Dementsprechend müssen sich die Bewerberinnen und Bewerber bereits im Vorwege ihrer Laufbahn bei einem Fitnesstest beweisen.
Die abgeforderten Leistungen entsprechen dabei einem gehobenen Anspruch, sie können jedoch von jedem körperlich belastbaren Interessenten und jeder Interessentin gemeistert werden.
Die abgeforderten Teilbereiche umfassen Ausdauer, Kraftausdauer, Schnellkraft und Koordination. Eine gute Übersicht zu den einzelnen Disziplinen geben die Schweizer Streitkräfte auf ihrem Internetauftritt.
Besonders der Sporttest lässt sich hervorragend vorbereiten – mit der richtigen Motivation schaffst du es, gute Ergebnisse zu erzielen und deinem Traum vom Militärdienst einen großen Schritt näher zu kommen.
Psychologische Abklärung
Im Rahmen der psychologischen Abklärung werden die Rekrutinnen und Rekruten auf ihre kognitiven Leistungsfähigkeiten und ihre Persönlichkeit hin überprüft. Dabei stellen erfahrene Psychologen den Bewerberinnen und Bewerbern Fragen im Rahmen halbstrukturierter oder strukturierter Interviews – dabei kommt es für die angehenden Militärangehörigen darauf an, sich selbst möglichst authentisch und ehrlich dazustellen.
Personensicherheitsüberprüfung (PSP)
Um sicherzustellen, dass lediglich vertrauenswürdige und charakterlich geeignete Personen im Militär aufgenommen werden, müssen sich die Rekrutinnen und Rekruten einer Personensicherheitsüberprüfung unterziehen. Hierbei werden insbesondere polizeiliche Erkenntnisse und andere behördliche Auskunftssysteme genutzt. Die PSP wird in drei unterschiedlichen Prüfungstiefen durchgeführt, abhängig von der Sicherheitsrelevanz des angestrebten Tätigkeitsfeldes: Grundsicherheitsüberprüfung, Erweiterte Personensicherheitsüberprüfung und die erweiterte Personensicherheitsüberprüfung mit Befragung.
Ärztliche Untersuchung
Die medizinische Untersuchung der Kandidatinnen und Kandidaten soll gesundheitliche Risiken aufdecken und minimieren. Hierzu werden spezielle Militärärzte eingesetzt, um die Rekrutinnen und Rekruten zu untersuchen.
Die Untersuchung umfasst ein Untersuchungsgespräch, bei dem die medizinische Geschichte der Bewerberinnen und Bewerber abgeklärt wird. Außerdem werden EKG, Lungenfunktion, Hör- und Sehfähigkeiten und Größe und Gewicht abgeklärt.
Achtung: Die ärztliche Untersuchung dient der Sicherheit der angehenden Soldatinnen und Soldaten. Verschweige daher keine bekannten medizinischen Einschränkungen – die Rekrutierung wird sich auf die meisten Einschränkungen anpassen lassen!
Ausbildung bei der Schweizer Armee – Fazit
Eine militärische Tätigkeit beim Schweizer Militär aufzunehmen ist ein Traum vieler junger Schweizerinnen und Schweizer. Und das aus gutem Grund: Die Streitkräfte bieten viele herausfordernde und verantwortungsvolle Aufgaben. Als hochmoderne Streitkraft bedient die Schweizer Armee eine Vielzahl von Spezialisierungen, die national wie international von besonderer Bedeutung sind.
Wer sich mit dem Gedanken trägt, in die Streitkräfte einzutreten, sollte sich besonders sorgfältig auf die Rekrutierung vorbereiten. Unsere Online-Testtrainer sind eine perfekte Ergänzung für die Vorbereitung auf den Eignungstest der Schweizer Armee. Mit ihnen kannst Du Dich ganz unkompliziert mit Deinem Smartphone, Tablet oder Laptop interaktiv auf die verschiedenen Testbereiche des Auswahlverfahrens vorbereiten und bekommst direkt eine Rückmeldung zu Deiner Leistung. Besonders die Testgespräche im Rahmen der psychologischen Auswahl, aber auch die sportlichen Anforderungen lassen sich in diesem Format sehr gut trainieren.
Allen zukünftigen Soldatinnen und Soldaten wünschen wir viel Erfolg beim Auswahlverfahren und bei der späteren Verwendung!